Die Bestrebungen der Stadt Radebeul für den Bau einer LKW- Trasse von der Autobahn zur Meißner Straße in Radebeul im Rahmen des LKW- Führungskonzeptes und die daraus folgenden Diskussionen gehen vollkommen an mehreren grundsätzlichen Problemen vorbei.
1.) Die Meißner Straße befindet sich gegenwärtig abschnittsweise in einem Zustand, welcher der zugedachten Rolle als Hauptverkehrsachse entgegensteht. Erinnert sei nur an die kopfsteingepflasterte Buckelpiste zwischen Dr.Külz- und Zillerstraße. In den letzten 20 Jahren wurde etwa die Hälfte der Meißner Straße in Radebeul saniert. Bei gleichem Sanierungstempo dauert der Rest nochmals 20 Jahre – dann kann man hinten wieder anfangen.
Bevor auf der Meißner zusätzlicher Verkehr aufgenommen werden kann, muß die Straße dafür ertüchtigt werden! Danach erst kann man über weitere Anbindungen nachdenken.
2.) Es darf nicht vergessen werden, daß die Meißner Straße ebenfalls durch Wohngebiete geht. Auch diese Anwohner haben ein grundsätzliches Recht auf Lebensqualität. Dem Einsatz von lärmoptimierten Asphalt oder von Geschwindigkeitsbegrenzungen an sensiblen Stellen stand die Stadtverwaltung Radebeul jedoch bislang leider nur wenig aufgeschlossen gegenüber.
3.) Die Meißner Straße wird aufgrund der Lage mitten im Stadtgebiet und – glücklicherweise – gleichzeitig Route für die Straßenbahnlinie 4 immer nur schlecht eine Funktion als Entlastungs- und Durchgangsstraße wahrnehmen können. Es ist nicht nachvollziehbar, daß alle Überlegungen, die S84neu ab der Niederwarthaer Brücke möglichst kurz an das Autobahndreieck A4/A17 anzubinden, nicht weiter verfolgt worden sind. Nur so könnte nicht nur Radebeul, sondern auch die linkselbischen Gemeinden wirklich entlastet werden.